„Ich bearbeite meine Fotos nie, weil ich sie ja nicht verfremden will.“
Das lese ich SO oft! Und ich denke mir jedes Mal: „Du verfremdest deine Fotos nicht, INDEM du sie bearbeitest, sondern indem du sie NICHT bearbeitest!“
Ich bearbeite alle meine professionellen Fotos für meinen Kreativblog und für meine Kund*innen. Das einzige, was ich nicht bearbeite, sind private Schnappschüsse mit dem Smartphone.
Und ich empfehle auch dir, deine Fotos für deinen Onlineshop und für Instagram immer zu bearbeiten. Eine gute Bildbearbeitung gehört zu professionellen Fotos einfach dazu!
(Ich nutze übrigens Adobe Lightroom zum Bearbeiten meiner Fotos!)
Denn „bearbeiten“ heißt nicht „verfremden“. „Bearbeiten“ heißt: Du holst nach dem Fotografieren noch mal alles aus deinen Fotos raus und sorgst dafür, dass die Objekte auf den Fotos genauso schön aussehen wie in echt.
Ich habe heute 5 Gründe für dich, warum du deine Fotos immer bearbeiten solltest!
Ich habe schon so oft gelesen: „Wenn man das Foto bearbeiten muss, war das Foto nicht gut.“ Das ist, gelinde gesagt, absoluter Quatsch!
Natürlich muss das Ausgangsfoto gut sein, um es mit der Bearbeitung zu perfektionieren. Und du musst viel weniger bearbeiten, wenn dein Foto technisch sehr gut ist.
Aber es stimmt nicht, dass man technisch gute Fotos nie nachbearbeiten sollte. „Bearbeiten“ heißt auch nicht, dass man zwei Stunden an einem Foto sitzt. Sondern dass man die Belichtung etwas optimiert, den Bildausschnitt perfektioniert und den Kontrast vielleicht etwas erhöht, um das Foto abzurunden.
Eine gute Bearbeitung sorgt dafür, dass dein handmade Objekt noch mehr strahlen kann. Du kannst mit einer guten Bildbearbeitung die Atmosphäre, die dein Foto haben soll, perfektionieren, indem du die Belichtung anpasst und den Kontrast noch etwas erhöhst.
Bonus-Grund: Wenn du im RAW-Format fotografierst (was du immer tun solltest!), dann werden deine Fotos unbearbeitet etwas „ausgeblichen“ aussehen. Wenn du den Kontrast erhöhst, strahlen sie gleich viel mehr!
Mit Grund 2 nehme ich direkt dem Argument „Nachbearbeitung verfremdet die Fotos“ den Wind aus den Segeln:
Denn ganz oft kommen deine Fotos schon verfremdet aus der Kamera. Du kennst das bestimmt, wenn die Farben deiner Objekte auf dem Foto komplett anders aussehen als in echt:
Wusstest du, dass du mit Hilfe von Masken in Lightroom gezielt bestimmte Bereiche im Foto bearbeiten kannst? Auf dem Beispielfoto rechts siehst du, dass ich den Hintergrund gezielt aufgehellt habe.
Du kannst dort bestimmte Bereiche markieren und nur diese bearbeiten. Das hilft dir sehr, dein Objekt oder die Person im Vordergrund noch mehr strahlen zu lassen.
Ein harmonischer Bildausschnitt macht für die Bildwirkung SO viel aus!
Du kannst im Nachgang in Lightroom den Bildausschnitt anpassen, sodass dein Hauptobjekt gut zur Geltung kommt – und du kannst wie auf dem Beispielfoto dein Bild begradigen und leicht drehen, sodass es nicht mehr schief aussieht.
Das sind klitzekleine Anpassungen, die für die Bildwirkung einen großen Unterschied machen!
Wenn du viele Fotos für eine Fotoserie machst, hast du ja manchmal das Problem, dass sich die Farben manchmal etwas unterscheiden. Vor allem, wenn du manche Fotos morgens und andere abends gemacht hast.
In der Nachbearbeitung kannst du die Farbunterschiede easy angleichen. Mit der Referenzansicht in Lightroom kannst du sogar zwei Fotos nebeneinander einblenden und so perfekt anpassen, dass sie zueinander passen.
Na, hast du mittlerweile verstanden, warum eine gute Bildbearbeitung für professionelle Fotos total wichtig ist?
Viel Spaß beim Ausprobieren und Üben
Lisa