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(Dieser Beitrag enthält Partner-Links – ich stehe aber in keinerlei Verbindung mit den Herstellern.)
Ein Stativ gehört für mich zur Grundausstattung beim Fotografieren – und ich empfehle dir sehr, ein Stativ auch in deine Grundausstattung fürs Fotografieren aufzunehmen.
Früher habe ich nie mit einem Stativ fotografiert, da ich dachte, es würde mich nur einschränken: „Total nervig, das immer aufzubauen!“, dachte ich immer. Aber das ist Quatsch!
Das Fotografieren mit einem Stativ eröffnet dir neue Möglichkeiten. In diesem Blogbeitrag erkläre ich dir zunächst, warum es großartig ist, mit einem Stativ zu fotografieren, und dann gebe ich dir meine Empfehlungen für Stative für deine Produktfotos und Kreativ-Anleitungen.
Damit beantworte ich dir diese Fragen:
„Warum brauche ich überhaupt ein Stativ?“
und „Welches Stativ soll ich kaufen?“
I got you! Lass uns loslegen.
Was ist ein Stativ?
Ein Stativ ist ein (meist) dreibeiniges Gerät (es gibt auch einbeinige, Rollstative, ….), auf dem du deine Kamera stabil positionieren kannst. Wenn du (wie ich) Stillleben fotografierst, ist ein Stativ ein absolutes Muss.
Ich gehe in diesem Beitrag nur auf meine Art ein, ein Stativ zu nutzen, also für DIY Stillleben & Flatlays, die ich vor allem fotografiere. Kein Anspruch auf Vollständigkeit also, auch wenn der Artikel so schon sehr lang wird, habe ich das Gefühl!
Erst einmal – warum ist es so hilfreich, mit Stativ zu fotografieren?
Mit Hilfe eines Stativs kannst du Fotos richtig gut aufhellen – ja, tatsächlich!
Wenn die Lichtverhältnisse nicht so gut sind, neigen viele dazu, an der Kamera direkt den ISO-Wert hochzuknallen, um das Foto aufzuhellen (oder im Automatikmodus zu fotografieren und die Kamera knallt den ISO-Wert hoch). Das ist aber der absolut falsche Weg – denn dadurch nimmt das Bildrauschen ganz schnell zu! Dein Foto bekommt dann diese unschönen Pixelfehler.
Du weißt ja, ich fotografiere zu 95% Stillleben. Und da gibt es einen viel besseren Weg, dass das Foto heller wird.
Du stellst die Kamera auf ein Stativ und verlängerst die Belichtungszeit – das Foto wird heller, da länger Licht auf den Sensor fällt. (Ab ab 1/80s musst du ohnehin immer mit Stativ fotografieren, da das Foto sonst verwackelt.)
DU BRAUCHST:
Deine Kamera
ein Stativ
einen Fernauslöser (oder den verzögerten Selbstauslöser an deiner Kamera)
Nun arbeitest du entweder im A/AV-Modus oder im manuellen Modus.
1. Stelle den ISO-Wert auf höchstens ISO 200 ein.
2. Stelle die Blende so ein, wie du möchtest – soll der Hintergrund unscharf (offene Blende/niedrige Zahl) oder scharf (geschlossene Blende/hohe Zahl) sein?
3. Nun passe die Belichtungszeit entsprechend an, damit das Foto so hell wird, wie du möchtest. Dabei kannst du dich an der Lichtwaage orientieren (die kleine Skala auf deinem Display – wenn der Pfeil rechts von der 0 ist, findet die Kamera das Bild unterbelichtet, wenn er links ist, findet sie es überbelichtet. Du entscheidest aber, nicht die Skala – das ist nur zur Orientierung.)
Jetzt löst du entweder mit Fernauslöser aus – oder du stellst an deiner Kamera den zeitverzögerten Selbstauslöser ein. Dann löse aus!
Wenn du im A/AV-Modus arbeitest:
1. Stelle die Blendenöffnung ein, wie du sie gerne hättest.
2. Deine Kamera passt die Belichtungszeit entsprechend automatisch an.
3. Stelle an der Lichtwaage (Belichtungskorrektur) dafür ein, wie hell du das Foto gerne hättest. (Schau am besten in deinem Handbuch nach, wo du das genau findest, die ist an jeder Kamera woanders.)
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Ist das nicht ein Wahnsinns-Unterschied? Bei dem Foto unten links habe ich alles so eingestellt, wie ich aus der Hand hätte fotografieren können, also mit 1/80s Belichtungszeit. Rechts habe ich die Belichtungszeit super lang auf 0,5 Sekunden eingestellt und es ist wunderschön hell geworden.
Bearbeitet habe ich gar nichts – so kamen die Fotos aus der Kamera!
Das ist für mich persönlich der allerwichtigste Grund, um mit Stativ zu fotografieren! Wenn ich die Belichtungszeit schön lang einstellen kann, macht mich das viiiel unabhängiger von der Lichtsituation – großartig.
Grund Nummer 2 ist auch sehr wichtig, wenn du Stillleben fotografierst. Du kannst an deiner Kamera ja den manuellen oder den Autofokus nutzen. Beim Autofokus hast du mehrere Optionen – Fokuspunkte oder größere Fokusbereiche.
Einen speziellen Fokuspunkt zu wählen, funktioniert meist ganz gut (lass nur nie die Kamera selbst entscheiden, was scharf werden soll!). Aber es gibt Momente, in denen es gar nicht funktioniert: Wenn die Lichtsituation schlecht ist oder die Kamera es einfach nicht hinbekommt, mit Autofokus scharf zu stellen. Wenn du mit Stativ fotografierst, hast du alle Zeit der Welt, den manuellen Fokus peeerfekt auf deinen Fokuspunkt einzustellen.
Da ist das Stativ auch wieder sehr wichtig – denn wenn du aus der Hand fotografierst und den manuellen Fokus nutzt und dich nur minimal bewegst, ist dein Fokuspunkt schon wieder nicht mehr perfekt. Auch hier ist ein Stativ also Gold wert.
Wenn du aus der Hand fotografierst, änderst du unbewusst dauernd den Bildausschnitt. Wenn du ein Foto aus der Hand machst, dann an der Komposition/dem Fotostyling etwas änderst, und noch ein Foto machst, wird der Ausschnitt nicht mehr so sein wie beim ersten Bild.
Vielleicht merkst du dann später, wenn du die Fotos anschaust, dass du doch gar nicht so happy mit den Fotos bist, weil immer irgendwas nicht passt. Wenn du dagegen mit Stativ fotografierst, legst du für jeden Winkel EINMAL den Ausschnitt fest und kannst dich dann ganz in Ruhe um Komposition und Fotostyling kümmern. Wenn du etwas am Fotostyling anpasst, bleibt der Ausschnitt gleich und du kannst alles in aller Ruhe anpassen.
Außerdem kannst du so deine Hände mit aufs Bild bringen, da du die Kamera nicht halten musst, und solche Fotos machen:
Denk dabei wie bei einem Gemälde: Der Bildausschnitt ist deine Leinwand und du kannst nun in Ruhe malen – oder in deinem Fall fotografieren. Verbinde deine Kamera doch mit einem Tether-Kabel (Partner-Link) mit deinem Laptop und nutze ein Programm wie EOS Utility, mit dem du vom PC aus auslösen kannst. So siehst du das Bild noch mal viel größer!
… zudem hast du mit einem Stativ und Selbstauslöser die Möglichkeit, Selbstportraits zu machen – das ist sooo praktisch! Das Aufmacherbild oben ist übrigens auch ein Selbstportrait, der Selbstauslöser versteckt sich in meiner Hand.
Bevor ich dir meine Tipps zum Stativ kaufen mitgebe, schauen wir uns kurz noch die Anatomie eines Stativs an. Das mache ich wirklich kurz, denn man könnte ganze Abhandlungen über den Aufbau eines Stativs, die verschiedenen Arten von Stativköpfen, Materialien, und so weiter schreiben.
Ein Stativ besteht aus dem Stativ selbst und dem Stativkopf. Wichtig zu beachten: Gerade bei höherwertigen Modellen bekommt man oft Stativ und Stativkopf getrennt.
Nicht auf jedem Stativ ist also ein Stativkopf schon drauf. Das ist aber gar nicht schlimm, sondern sogar praktisch. So kannst du nämlich Stativ und Stativkopf nach deinen Bedürfnissen bestellen.
Das Stativ selbst sorgt also für den stabilen Stand deiner Kamera und der Stativkopf bestimmt die Freiheit bzw. die Art und Weise, wie sich die Position deiner Kamera verändern lässt. Zu jedem Stativkopf gehört eine Schnellwechselplatte. Diese wird mit der Kamera verschraubt und lässt sich durch eine Hebelvorrichtung schnell am Stativkopf anbringen:
Bevor ich mit meinen Empfehlungen starte, erst mal ein riesen Disclaimer: Ich habe mir nicht die komplette Stativwelt angeschaut – dieser Stativ-Guide und die Kauf-Empfehlungen beruhen auf meinen Erfahrungen.
Zudem gelten meine Empfehlungen für Stative, die ihr ZUHAUSE für Foto-Sets verwendet – für Reisestative gelten noch mal ganz andere Voraussetzungen.
(Die müssen eher leicht und kompakt zusammenfaltbar sein)
Die wichtigsten Punkte, die du beim Stativkauf bedenken solltest:
Dein Stativ trägt deine sooo wichtige Kamera, also sei da nicht zu geizig.
Dieses Stativ von Rollei (Partner-Link) kommt mit Kugelkopf. Es ist ein guter Allrounder. Die Maximalhöhe beträgt 159cm und die Nutzlast 8 kg.
Ich nutze dieses Stativ mit Pistolengriff von Vanguard (Partner-Link) mit Kugelkopf/Pistolengriff, es ist auch aus Aluminium. Die Maximalhöhe beträgt hier 174cm und die maximale Nutzlast 7 kg. Das Stativ habe ich sogar zweimal, weil ich es so gut finde.
Hier lässt sich die Mittelsäule auch quer stellen, was für Flatlays sehr praktisch ist!
Dieses Stativ von Manfrotto (Partner-Link) ist super, hier kann man die Mittelsäule quer stellen. Das Stativ besteht aus Aluminium.
Für Flatlays ist das top! Die Maximalhöhe beträgt 162cm und die Nutzlast 10 kg.
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Ich bin ein großer Fan von Kugelköpfen. Das sind gute Allrounder, die sich leicht einstellen lassen. Meine beiden Vanguard-Stative nutze ich mit dem GH-100 Pistolengriff mit Kugel. Das ist sehr praktisch, um schnell und unkompliziert die Position der Kamera zu verändern.
Ansonsten machen auf mich diese Kugelköpfe von Manfrotto und von Sirui einen sehr guten Eindruck.
Achte auch beim Stativkopf immer darauf, wie schwer er tragen kann. Wenn du eine sehr leichte Kamera hast, brauchst du kein Stativ bzw. Stativkopf mit Nutzlast von bis zu 10 Kilogramm.
Auslegearm nennt man diese praktischen Teile, die man aufs Stativ drauf schraubt, sodass man die Kamera parallel zum Set einstellen kann.
Ich hatte lange keinen Auslegearm, weil man bei meinen Vanguard-Stativen die Mittelsäule quer stellen kann – meist reicht das aus. Aber manchmal nicht, da muss ich doch höher kommen.
Auf dem Foto siehst du den Auslegearm von Sirui (unten verlinkt) im Einsatz.
Auslegearme sind eine wirklich praktische Anschaffung. Wenn du also deine Kamera horizontal zum Set ausrichten willst, brauchst du kein neues Stativ. Ein Auslegearm reicht da.
Dieser Auslegearm ist bis zu 42 cm lang – achte bei der Wahl der Länge deines Auslegearms immer darauf, welche Art von Foto-Sets du gerne fotografieren möchtest.
Dieser Auslegearm von Sirui ist bis zu 77cm lang – den nutze ich in Kombination mit dem oben genannten Stativ von Vanguard.
Der ist obere Preiskategorie und sehr gut und stabil.
Wenn du hin und wieder auch dein Smartphone zum Filmen oder fotografieren verwendest, empfehle ich dir, dir eine Smartphone-Halterung zu kaufen.
Die schraubst du einfach an den Stativkopf deines Stativs und kannst somit deine Kamera-Stative auch für dein Smartphone verwenden.
Ich könnte noch viel, viel mehr zum Thema Stativ sagen, aber ich denke, so ist das wichtigste auf den Punkt gebracht.
Fassen wir zusammen: Nutze ein Stativ! Achte beim Kauf darauf, dass es deine Kamera gut tragen kann und die Höhe zu deiner Nutzungsart passt.
Ich fotografiere vor allem zuhause, brauche also nicht das krasseste Wind- und Wetter-Stativ, aber sehr wohl eines, das meine Kamera mit Objektiv gut und sicher hält.
Viel Spaß beim Stöbern und alles Liebe
Lisa