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(Dieser Beitrag enthält Partner-Links – ich stehe aber in keinerlei Verbindung mit den Herstellern.)
„Welche Kamera soll ich mir kaufen?“, das ist eine der häufigsten Fragen, die ich gestellt bekomme.
Da man die nicht pauschal in einem Satz beantworten kann, ist meine Antwort ein sehr langer Blogbeitrag.
Welche Kamera zu dir passt, hängt nämlich von ganz vielen Faktoren ab:
In diesem Beitrag gebe ich meine Tipps für Kameras, die für die Produktfotografie zuhause geeignet sind. Das Gewicht der Kamera zum Beispiel ist für mich daher nicht wichtig.
Bevor du jetzt eifrig zu den Empfehlungen runter scrollst, lies dir unbedingt auch alles davor durch – denn vielleicht wirst du feststellen, dass du gar keine neue Kamera brauchst, sondern ein neues Objektiv.
Mein zweiter wichtiger Tipp, bevor du weiter liest: Ich stelle dir meine Empfehlungen vor. Einige davon nutze ich selbst, einige habe ich recherchiert. Die Empfehlungen sind Anhaltspunkte, damit du dich nicht komplett lost fühlst bei den gefühlt Millionen von Kamera-Modellen. Aber: Bevor du dir davon etwas kaufst, probiere das Modell deiner Wahl unbedingt im Fotofachgeschäft aus.
Die können dort dann übrigens auch besser beraten als ich, wenn du zwischen zwei Modellen schwankst, weil ich nicht jedes Modell und die Unterschiede kenne.
Also, tauchen wir ein in die wunderbare Welt der Kameras, ich stelle dir erst mal die Frage:
Ganz oft lautet die Antwort: „Ich hab schon eine Kamera, aber die Fotos werden einfach nicht schön! Die sind dunkel und hässlich und einfach nicht hübsch!“
Meine Gegenfrage nach dem „Warum“ ist so wichtig. Der Grund: Viele sind mit ihren Fotos nicht zufrieden und wollen sich deshalb eine neue Kamera kaufen. Mach das nicht!
Ich lehne mich mal aus dem Fenster (aber ich weiß, dass ich Recht hab) – in 98 Prozent der Fälle ist aber nicht die Kamera schuld daran, dass die Fotos nicht schönsind. Sondern dass der*die Fotograf*in die Kamera überhaupt gar nicht wirklich beherrscht und einfach im Automatikmodus fotografiert. Klar, dass das nichts werden kann!
Mein allerwichtigster Tipp: Mach lieber mit deiner Kamera, die du hast, erst mal einen Fotokurs und lerne sie wirklich kennen, nicht gleich eine neue Kamera kaufen. Zum Beispiel meinen Fotokurs StilFokus, hehehe. Der ist wie eine Paartherapie für dich und deine Kamera.
(Oder investiere lieber in ein Objektiv, statt in eine neue Kamera.)
Grundsätzlich ist immer die Kamera die beste, die du gerade dabei hast. Und das ist eben oft das Smartphone.
Die Kameras von Smartphones sind heutzutage wirklich in Ordnung und teilweise (!) kann man die Fotos gar nicht von denen unterscheiden, die mit Kameras gemacht wurden. Ein Profi macht mit einem Smartphone immer bessere Bilder als ein Amateur mit einer Profikamera.
Aber – und jetzt kommt das große „ABER“: Ein Smartphone kommt auch an seine Grenzen. Ich handle das hier nur ganz ganz kurz ab:
… und das sind nur einige wenige Punkte, die Liste könnte noch sehr lang werden! (Okay, die Liste ist schon lang, aber sie könnte NOCH länger werden!)
Ich fotografiere selbst sehr gerne mit dem Smartphone, wenn ich unterwegs bin – aber für professionelle Shootings, Produktfotografie und Kunden-Aufträge nehme ich immer meine Spiegelreflexkamera her.
Lerne im Fotokurs StilFokus wie du endlich großartige Fotos von deinen kreativen Projekten & Produkten machst, die begeistern, Follower bringen und verkaufen.
Der Kurs ist aktuell geschlossen und öffnet im Frühjahr ’23 wieder.
Alle Infos zum Kurs gibt’s hier:
Okay, nächste Frage:
Früher waren Spiegelreflexkameras das Non-Plus-Ultra. Heute sind digitale Spiegelreflexkameras (DSLR) mit Systemkameras (DSLM) gleichauf.
Es gibt – ganz kurz – einige Unterschiede. Der grundlegende Unterschied ist: Spiegellose Systemkameras haben keine Spiegel. Die Spiegel in den Spiegelreflexkameras sind für eine Sache da: nämlich dafür, dass du das Motiv siehst. Sie spiegeln das Motiv in den Sucher (das ist das Loch, durch das du an der Kamera guckst).
Bei spiegellosen Systemkameras wird das Foto im Sucher digital angezeigt.
FAZIT: Man kann nicht sagen, dass spiegellose Systemkameras besser oder schlechter als DSLRs wären. Es ist letztlich Geschmackssache.
Für Einsteiger sind sie praktisch, da man durch den digitalen Sucher direkt sieht, was sich im Foto verändern würde, wenn man etwas anpasst. Das geht bei DSLRs natürlich auch über die „Live-View“ Option auf dem Display.
Ich persönlich fotografiere schon immer mit DSLRs und bin total an den optischen Sucher gewöhnt. Da ich fast nur zuhause fotografiere, ist das Argument mit dem Kamera-Gewicht für mich nicht relevant.
Ich habe selbst auch eine kleine DSLM, die nutze ich aber recht selten.
Geh in ein Fotofachgeschäft und probiere die Kameras, die du in der engeren Auswahl hast, vor Ort aus.
Jede Kamera liegt unterschiedlich in der Hand, die Knöpfe sind verschieden, die Bedienung ist anders. Und jede*r hat andere Vorlieben.
Unten empfehle ich euch DSLRs und Systemkameras in verschiedenen Preisklassen. Da könnt ihr schauen, was für euch am besten passt
Mein Tipp: Wenn du deine neue Kamera kaufst, kaufe immer nur den Body. Der Body ist das Gehäuse ohne Objektiv.
Kaufe nie (außer es passt zufällig zu dem, was du haben willst) eine Kamera nur mit Kit-Objektiv.
Das Kit-Objektiv ist ein Standard-Zoom-Objektiv, mit dem du definitiv keine unscharfen Hintergründe hinbekommst.
Zu meinen Objektiv-Tipps für unscharfe Hintergründe kommst du hier.
2. Habe ich schon eine Kamera, bin aber unzufrieden mit meinen Fotos?
Der Unterschied: Ein Vollformat-Sensor bildet mehr Details ab, ist bei besser bei schlechtem Licht und bildet einen größeren Bereich des Motivs ab.
Außerdem wichtig für die Objektiv-Wahl: Das gleiche Motiv sieht auf einer Kamera mit kleinerem Sensor „näher dran“ aus, ein 35mm Objektiv verhält sich an einem kleinen Sensor also wie ein 56mm Objektiv. Den Umrechnungswert nennt man „Crop-Faktor“.
Wenn du deine erste Kamera kaufst, brauchst du kein Vollformat. Hier ein Beispiel für den Crop-Faktor.
Das RAW-Format ist ein „digitales Negativ“. „Raw“ heißt „roh“ auf Deutsch – eine RAW-Datei enthält quasi die Rohdaten deines Fotos, die du zum Entwickeln im digitalen Fotolabor entwickelst. Klingt komplizierter, als es ist: Das Programm Lightroom kannst du zum Entwickeln und Bearbeiten zum Beispiel nutzen.
Die RAW-Datei ist nämlich auch kein Bild, sondern zeichnet nur die Farbwerte und Helligkeitswerte aller Pixel im Bild sowie weitere Kamerainformationen auf.
Deshalb muss jede RAW-Datei erst entwickelt oder konvertiert werden, bevor man sie als Bild verschicken oder hochladen kann.
Und das ist der Knackpunkt, warum es besser ist, in RAW zu fotografieren: Wenn du in JPG fotografierst, werden die Bildinformationen bereits ins Bild „eingebrannt“. Die Software in der Kamera macht einige Schritte von alleine und entwickelt das Bild. Man kann Helligkeit, Farben und Co. nachträglich mit einem Bearbeitungsprogramm ändern, aber darunter leidet die Bildqualität sehr. Wenn du noch etwas aufhellen willst, wird die Qualität auf jeden Fall schlechter werden.
In RAW leidet die Bildqualität nicht, weil du das Bild manuell entwickelst (zum Beispiel in Lightroom) und die Kamera vorher gar nichts macht. Man kann deshalb ganz wunderbar sämtliche Parameter anpassen, ohne dass die Qualität schlechter wird. Bis zu einem gewissen Umfang ist es sogar möglich, extreme Über- oder Unterbelichtung zu korrigieren.
Also: Es lohnt sich, in RAW zu fotografieren.
Hier siehst du ein anschauliches Beispiel als Vergleich zwischen RAW-Format und JPG-Format.
Das Foto von meiner Freundin Nina, wie sie lässig in einem Lost Place abhängt, habe ich einmal im RAW-Format und einmal in JPG aufgenommen – links siehst du, wie das Foto bei beiden Varianten aus der Kamera kam. (Du kannst deiner Kamera sagen, dass sie in RAW und JPG fotografieren soll – im Normalfall unnötig, aber für das Beispiel super praktisch!)
Beide Fotos habe ich dann exakt gleich bearbeitet.
In der Mitte siehst du die Bearbeitung des JPGs und rechts siehst du die Bearbeitung des RAWS.
Hier fällt sofort auf, dass die Qualität der RAW-Bearbeitung viel besser ist. Hier war es ohne Probleme möglich, dunkle Bereiche im Bild aufzuhellen, ohne dass die Farben komisch werden.
Deshalb achte darauf, dass das Kamera-Modell deiner Wahl in der Lage ist, in RAW zu fotografieren. Da kannst du in der Bearbeitung viel mehr aus deinen Fotos rausholen.
Mein Tipp: Kaufe dir keine neue Kamera, nur weil du deine Fotos grade nicht magst. Die Kamera ist in 90% der Fälle nicht schuld daran. Wenn du schon eine Kamera hast, verbessere lieber erst mal deine Foto-Skills!
Ich habe dir hier nun einige Empfehlungen zusammen geschrieben. Es gibt natürlich sehr viele ähnliche Modelle anderer Hersteller.
Ich selber habe immer mit Canon fotografiert und bin deshalb bei diesem System geblieben, da ich daran gewöhnt bin. Bin auch ein kleiner Canon-Fan, merkt man vielleicht bei meinen Empfehlungen. Das heißt nicht, dass andere Kameras schlechter sind, auf gar keinen Fall!
Ich bin nur am besten über Canon informiert. Deshalb sind die DSLRs alle von Canon, die hier aufgelistet sind.
Wichtig: Wenn du dich für ein System entscheidest, bist du da objektivtechnisch auch dran gebunden. Also überleg vorher gut, für welches System du dich entscheiden willst.
Die folgenden drei Kameras sind super für Anfänger geeignet:
Die Canon 4000D ist eine super Einsteiger-Spiegelreflexkamera. Ich empfehle, nur den Body zu kaufen (ohne Objektiv) und dazu eine 50mm f/1.8 Festbrennweite zu kaufen. Damit kannst du zwar nicht zoomen, hast aber direkt ein super lichtstarkes Objektiv.
Die 2000D ist schön klein und kompakt. Full HD-Videos kannst du auch machen, es gibt einen RAW-Modus und der höchstmögliche ISO-Wert ist 6.400. Ein schwenkbares Display hat sie allerdings nicht.
Mit der Canon 250D hast du ein Modell für fortgeschrittene Einsteiger.
Die Kamera hat ein Schwenkdisplay – gerade für Videoaufnahmen ist das super praktisch – und einen schnellen Autofokus mit Gesichtserkennung. Der ISO-Wert geht bis 25.600.
Die Canon 850D hat im Vergleich zur Canon 250D den Vorteil, das sie 45 Autofokus-Felder hat statt nur 9 Felder wie die 250D. Damit kannst du präziser einstellen, was im Foto scharf werden soll.
Der ISO-Wert geht bis 25.600.
Ich habe zwei Beiträge, die du dir vor dem Objektiv-Kauf durchlesen solltest:
>>> Das bedeuten die Zahlen auf dem Objektiv (und so wählst du das richtige Objektiv aus)
>>> Die besten (low Budget) Objektive für unscharfe Hintergründe
Achte bei den Objektiven, die du dir kaufst, unbedingt darauf, ob sie auf das Gewinde deiner Kamera passen!
Nicht jedes Objektiv passt auf jede Kamera.
Bist du im Profi-Bereich unterwegs, verdienst vielleicht mit dem Fotografieren schon etwas Geld oder bist sehr ambitionierte Hobby-Fotografin?
Dann kannst du über die Investition in eine Vollformat-Kamera nachdenken.
Schnell erklärt: Vollformat-Kameras haben einen größeren Sensor, der nimmt mehr Details und „Abstufungen“ auf & ist besser bei schlechtem Licht. Und bei kleineren Sensoren spricht man von einem Crop-Faktor, d.h. ein kleinerer Bildausschnitt wird beim gleichen Objektiv dargestellt.
Wenn du dir deine erste Kamera kaufst, brauchst du dich damit nicht befassen. Eine Vollformat-Kamera würde ich mir nur zulegen, wenn du dich mit deiner Kamera sehr gut auskennst und nun noch mehr willst, vielleicht sogar gegen Geld fotografierst.
Die 6D Mark II ist die Kamera, mit der ich selbst seit 5 Jahren fotografiere.
Das ist auf alle Fälle keine Einsteiger-Kamera. Ich habe mir diese Kamera gekauft, nachdem ich mehrere lange Jahr mit der Canon 1000D (meine erste Kamera damals) fotografiert habe.
Lerne im Fotokurs StilFokus wie du endlich großartige Fotos von deinen kreativen Projekten & Produkten machst, die begeistern, Follower bringen und verkaufen.
Der Kurs ist aktuell geschlossen und öffnet im Winter ’23 wieder.
Alle Infos zum Kurs gibt’s hier:
Mit der Canon M50 hast du eine super Systemkamera, die sogar 4K-Videos kann. Außerdem hast du ein Schwenkdisplay und einen Sucher. Die Canon M50 ist ein gutes, empfehlenswertes Modell im Mittelklasse-Segment.
Zur Canon M50 Mark iiAlpha 6400 empfehle ich diese 32mm f/1.4 Festbrennweite.
Die Sony Alpha 6400 ist eine hervorragende Systemkamera. Sie hat ein um 180 Grad neigbares Display und einen Autofokus mit Augen-Erkennung, der ISO-Wert lässt sich bis 32.000 einstellen.
Zur Sony Alpha 6400 empfehle ich diese 35mm f/1.8 Festbrennweite.
Die Sony Alpha 6400 ist eine hervorragende Systemkamera. Sie hat ein um 180 Grad neigbares Display und einen Autofokus mit Augen-Erkennung.
Der ISO-Wert lässt sich bis 32.000 einstellen.
Zur Sony Alpha 7 ii empfehle ich diese 50mm f/1.8 Festbrennweite.
So, das waren viele Infos. Ich hoffe, dass ich nun etwas Licht ins Dunkel bringen konnte.
Mein wichtigster Tipp noch mal zum Abschluss: Teste das Modell deiner Wahl unbedingt im Fotofachgeschäft aus, bevor du es kaufst. So kannst du auch das Handling mehrerer Modelle vergleichen.
Viel Spaß beim Stöbern und alles Liebe
Lisa